Für werdende Eltern, die eine frühe Kontaktaufnahme zum Kind in der vorgeburtlichen Zeit suchen, die evtl. Fehlgeburten, Totgeburten oder schwierige Geburten (auch Angst vor Geburt) erlebt haben; die vor der Tatsache eines unerwünschten Kindes stehen, die Schwangerschaftskomplikationen erleben, usw., ist es eine wertvolle Erweiterung der bisherigen Möglichkeiten der Geburtsvorbereitung.
Die Begegnung mit dem ungeborenen Kind steht im Mittelpunkt der Bindungsanalyse. Die Schwangerschaft ist eine heilige Zeit, in der sich die Seele weit öffnet. Viele ungelöste Konflikte oder Ängste (besonders auch Generationsthemen) können in dieser Zeit schneller gelöst werden. Alle unverarbeiteten Traumata der werdenden Mutter werden auf unbewusster Ebene auf das Baby übertragen. Je freier die Mutter von ihrem seelischen Ballast ist, umso freier kann das Kind auf die Welt kommen.
Das Baby im Bauch ist kein passives Wesen, es wartet auf den Dialog mit seinen Eltern. Im seelischen Raum zwischen Kind und Mutter entsteht ein einzigartiger Dialog, der dazu beiträgt, dass das Baby als ein psychisch getrenntes und eigenständiges Wesen geboren werden kann. Diese Ablösung ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Geburt und für eine stabile seelische Entwicklung danach. Die Bindungsanalyse ist die optimale Förderung für die seelische Entwicklung des Kindes und auch für das gelingende Hineinwachsen in die Mutterrolle, bzw. Elternrolle.
Die Kontaktaufnahme mit dem Baby geschieht, indem sich die Mutter auf die Empfindungen einstimmt, die von ihrem Kind auf sie einströmen. Durch diese Empfindungen informiert das Baby die Mutter über seine seelischen Inhalte. Dies ist seine Sprache.
Die Bindungsanalyse kann schon früh in der Schwangerschaft aufgenommen werden. Jedoch spätestens ab der 20. Woche ist ein Beginn anzuraten. Mindestens eine Sitzung pro Woche mit ca. 45 Minuten ist sinnvoll. Ab der 36. Woche findet eine spezielle, in neun Therapieeinheiten vermittelte, Geburtsvorbereitung von Mutter und Kind statt.